Positive Effekte von Volatility Targeting

Eine wesentliche Eigenschaft von Volatilität ist, dass sie in Clustern auftritt. Auf hohe (niedrige) Volatilität in der jüngeren Vergangenheit folgt tendenziell weiterhin hohe (niedrige) Volatilität. Daraus ergibt sich die Methode des Volatility Targeting, mit der versucht wird, diesen Schwankungen entgegenzuwirken. Dabei wird das Portfolio auf Einzelwert- und Portfolioebene in Zeiten niedriger Volatilität gehebelt und in Zeiten hoher Volatilität herunter geregelt. Effektiv wird das Exposure am Markt auf diese Weise so reguliert, dass sich im Portfolio ein im Zeitablauf möglichst konstantes Maß an Volatilität zeigt.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass solche nach Volatilität gemanagten Aktienportfolios höhere Sharpe Ratios erzielen als Portfolios mit im Zeitablauf konstantem Exposure. Allerdings ist der positive Effekt von Volatility Targeting außerhalb des Aktien- und Kreditmarktes, also an den Anleihe-, Währungs- und Rohstoffmärkten, kaum vorhanden. Die Autoren zeigen, dass Volatility Targeting aber auch über das Sharpe Ratio hinaus Sinn macht, da es die Wahrscheinlichkeit extremer Renditen sowie großer Drawdowns verringert – und zwar an allen Märkten. Dieser Effekt zeigt sich insbesondere bei klassischen Abwärtsbewegungen, die typischerweise in Zeiten erhöhter Volatilität stattfinden. In diesem Umfeld weist ein nach Volatilität gemanagtes Portfolio entsprechend geringere Positionsgrößen auf und ist deshalb von den extremen Bewegungen weniger stark betroffen.

Die Autoren weisen darauf hin, dass es neben Volatility Targeting auch die Möglichkeit gibt, das Risikomanagement bei Long-Portfolios mit einem Overlay an Trendfolge-Strategien zu optimieren.

 

Fazit

Am Aktienmarkt verbessert Volatility Targeting die Sharpe Ratios und verringert Tail Events.

 

Quelle: Harvey, C. R, / Hoyle, E. / Korgaonkar, R. / Rattray, S. / Sargaison, M. / van Hemert, O. (2018), The Impact of Volatility Targeting, Duke University & Man Group

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