Die Studie „Momentum Spillover from Stocks to Corporate Bonds“ von Robeco untersucht einen interessanten Effekt: Die Outperformance der Anleihen von Unternehmen, die zuvor bereits eine Outperformance am Aktienmarkt zeigten. [1] Diesen Spillover-Effekt, der in einer früheren Studie schon für Bonds mit Investment-Grade-Rating gezeigt wurde, weisen die Forscher nun auch bei High Yield Bonds nach.
Innerhalb der Spillover-Strategie werden tendenziell Unternehmen für das Long (Short) Portfolio ausgewählt, die ein niedriges (hohes) Ausfallrisiko aufweisen. Dabei hängt die Rendite auch von der Entwicklung des Kreditmarktes während der Holding-Periode ab. In einem Bullenmarkt (Bärenmarkt) laufen Unternehmen mit höherem (niedrigerem) Ausfallrisiko besser.
Wie viel Default Risk im Portfolio eingegangen wird, hängt von der Aktienmarktentwicklung während der Ranking-Periode ab. Ist diese positiv (negativ), fällt das Default Risk Exposure für die Long-Short-Strategie niedriger (höher) aus. In einem Szenario, in dem einem Aktien-Bärenmarkt ein Kredit-Bullenmarkt folgt, können aber erhebliche Verlusten auftreten.
Dieser Effekt lässt sich verringern, indem Aktien anhand ihrer Residual Returns, also ihrer um die klassischen Risikofaktoren bereinigten Renditen gerankt werden. [2] Volatilität und Drawdowns eines solchen Residual Momentum Spillovers fallen im Vergleich zum klassischen Momentum Spillover deutlich geringer aus.

Fazit
Anleihen von Unternehmen, deren Aktien bereits Momentum aufwiesen, zeigen ebenfalls eine Outperformance.
Quellen:
[1] Haesen, D. / Houweling, P. / van Zundert, J. (2017), Momentum Spillover from Stocks to Corporate Bonds, Robeco Investment Research
[2] Blitz, D. / Huij, J. / Martens, M. (2011), Residual Momentum, Robeco Investment Research